Was mir in Krisen und Überlastungs-Phasen hilft

Krisen fühlen sich oft endlos an – doch du kannst sie überstehen. Hier erfährst du, wie du dich selbst stärkst und mit Zuversicht weitergehst. Jetzt lesen.

Was mir in Krisen und Überlastungs-Phasen hilft

Ich möchte dir eines vorweg sagen: Diese Zeit wird vorbeigehen. Auch wenn es sich gerade so anfühlen mag, als würde der Schmerz, die Erschöpfung oder der Stress nie enden – es wird vorübergehen. Und selbst inmitten dieser schweren Phase wird es Momente geben, die Licht bringen, die dich aufatmen lassen und die dir zeigen: Es gibt auch jetzt noch Schönes. Genauso wie in den glücklichsten Zeiten auch mal kurz schwierige Momente kommen – das Leben ist immer beides, Yin und Yang.

Du wirst dich wieder spüren. Irgendwann wirst du dir selbst wieder ganz nah sein und dich im Einklang mit deiner Seele und deinem Leben fühlen. Die Version von dir, die du vor dieser Zeit warst, und du die gerade vielleicht vermisst, wird nicht verschwunden sein – sie wird zurückkehren, mit mehr Tiefe, mit mehr Stärke und mit einer neuen, liebevolleren Perspektive auf das Leben.

Gerade stecke ich mitten in einer Phase, die mich komplett herausfordert – körperlich, emotional, mental. Doch diese Zeit hat mir auch wertvolle Erkenntnisse geschenkt. Ich habe gelernt, wie ich mich selbst stärke, wie ich kleine Lichtblicke schaffe und wie ich mit dem Chaos umgehe. Dinge, die mir helfen, den Alltag zu bewältigen, ohne mich selbst zu verlieren. Genau diese Erkenntnisse möchte ich hier mit dir teilen.

Nachrichten an mich selbst: Ein Gruß aus besseren Momenten

In schwierigen Zeiten habe ich eine kleine, aber wirkungsvolle Gewohnheit entwickelt: Während der kurzen, guten Momente schicke ich Nachrichten an mich selbst. Dafür nutze ich zum Beispiel einfach WhatsApp und schreibe an mich selbst, so als würde ich meinem zukünftigen Ich eine kleine Erinnerung schicken.

Es ist fast so, als würde das Ich, das sich gerade stabil, zuversichtlich oder glücklich fühlt, einen liebevollen Gruß an die Version von mir schicken, die diese Worte in einer schwierigen Phase dringend braucht. Manchmal reichen schon ein paar einfache Sätze, um mich in den schweren Momenten daran zu erinnern, dass es wieder besser wird – weil ich es ja selbst bereits erlebt und gespürt habe.

Hier ein Ausschnitt einer meiner Nachrichten an mich selbst:

"Es wird immer wieder kleine Momente geben, in denen du dich sehr verbunden mit dir und deinem Körper fühlst. Es wird immer wieder Momente geben, in denen du im Einklang mit deiner Seele bist. Ganz egal, wie die Nacht war. Ganz egal, wie anstrengend der Tag war. Die Leichtigkeit kommt einfach so, auf leisen Sohlen um die Ecke.

Momente in denen du dich wieder nach dir selbst anfühlst, deinen Körper wahrnimmst und ihn liebst. In denen du einfach du bist, ohne Verantwortung. Das Du, das du in deinem alten Leben gefühlt hast. Du wirst dich wieder spüren. Und du weißt, dass das neue Du-Gefühl mit so viel mehr Stärke geprägt sein wird. So viel mehr Weisheit und Durchhaltevermögen. Das alte Du, mit mehr Skills."

Diese kleinen Botschaften geben mir in schwierigen Phasen Halt. Sie sind wie ein Anker, der mich daran erinnert, dass auch in mir die Stärke und Zuversicht steckt, die ich in dunklen Momenten oft vermisse.

Nicht mehr antizipieren: Ich höre auf zu erwarten, dass es genau so weitergeht.

In schweren Zeiten tappe ich oft in die Falle, zu denken: „Was, wenn es immer so bleibt?“ Dann erinnere ich mich bewusst daran, dass nichts für immer ist. Auch die schwierigsten Phasen verändern sich – manchmal schneller, als man denkt. Vor allem im Alltag erlebe ich das: Wenn ich morgens schon erschöpft bin und denke, „So halte ich es nicht bis abends aus“, fühle ich mich oft schon eine Stunde später wieder unerwartet besser. Anstatt zu antizipieren versuche ich dann von Stunde zu Stunde zu denken, in schlimmen Momenten von Minute zu Minute.

Eine kleine Muschel erinnert mich daran, dass alles weitergeht. In einer besonders schweren Zeit habe ich sie am Strand aufgehoben und mir versprochen: „Eines Tages werde ich diese Muschel zuhause in der Hand halten, und es wird alles gut sein.“ Seitdem hatte ich sie schon oft wieder in der Hand – jedes Mal erfüllt von der Gewissheit, wie das Leben weiterfließt. Dieser Moment, der jetzt schwer ist, ist nur ein Teil der Reise. Und irgendwann wird es leichter.

Mit KI in die Zukunft schauen: Wie ich mir mein zukünftiges Leben ausmale

In solchen Momenten, anstatt das Negative zu antizipieren, richte ich meinen Blick bewusst nach vorn. Ich stelle mir vor, wie es sein könnte, wenn die Krise vorbei ist. Wie möchte ich dann leben? Was wünsche ich mir für mein zukünftiges Ich? Hierbei hat mir ein ungewöhnliches Tool überraschend gut geholfen: ChatGPT. Ich schreibe all meine Wünsche und Ziele auf und bitte die KI, mir einen möglichen Tag in meinem zukünftigen Leben zu beschreiben. Die Ergebnisse sind oft so detailreich und wunderschön, dass ich sie mehrmals lese, um mich in diese Vorstellung hineinzufühlen. Es ist, als würde ich mir selbst eine Vision erschaffen, die mich motiviert, durch die schweren Momente hindurchzugehen. Wichtig ist, dabei so konkret wie möglich aufzuschreiben, was du möchtest: Wie du dich fühlst, wo du bist, wer bei dir ist und wie dein Alltag aussieht.

Umgang mit dem Gedankenkarrussell: Qualität als Indikator

Wenn es in meinem Kopf rundgeht und die Gedanken erschreckend werden, versuche ich folgendes: Ich betrachte sie nicht im Einzelnen, ich durchdenke sie nicht weiter, ich identifiziere mich nicht mit ihnen. Sie sind das Produkt meines Körpersystems, das gerade nicht in Balance ist. Ich sehe die Qualität dieser Gedanken (gut oder schlecht?) als Indikator dafür, wie gut es mir gerade geht und wie viel Erholung mein innerer Akku gerade braucht. Je negativer meine Gedanken, desto leerer ist mein Energielevel – auch wenn ich das auf der bewussten Ebene vielleicht noch gar nicht spüre.

Lichtblicke schenken Vorfreude

In herausfordernden Zeiten sorge ich bewusst für Vorfreude: Jeden Tag darf ein kleiner Lichtblick eingebaut werden – ein besonderes Essen, ein Spaziergang oder einfach ein leckerer Kaffee. Ebenso plane ich größere Lichtblicke ein: zum Beispiel Zeit für mich, in der sich jemand um meinen Sohn kümmert. Wichtig ist für mich, dass ich sie so im Voraus plane, dass ich noch ein wenig Zeit habe, mich darauf zu freuen. Die Vorfreude auf diese kleinen und größeren Highlights gibt mir mentale Entlastung und etwas, worauf ich in den schwierigen Momenten hinarbeiten kann.

Haushalt: Lieber glücklich als perfekt

Der Haushalt darf mir dienen – und nicht umgekehrt. Manchmal bleibt das Chaos einfach Chaos, und das ist vollkommen in Ordnung, denn ich halte das aus. Es wird auch in anstrengenden Zeiten immer Momente geben, in denen ich die Energie finde, wieder aufzuräumen und Ordnung zu schaffen. Doch mein Fokus bleibt: lieber glücklich sein, als einem Ideal von Perfektion hinterherzujagen. Balance ist hier der Schlüssel.

Wenn die Gedanken keine Ruhe finden: Einschlafmethoden, die wirken

Gerade in stressigen Phasen oder während Krisen erlebe ich oft das gleiche Phänomen: Ich bin völlig erschöpft, freue mich den ganzen Tag darauf, endlich ins Bett zu gehen – und dann liege ich da und finde einfach nicht in den Schlaf. Mein Kopf scheint keine Pause machen zu wollen. Gedanken drehen sich im Kreis, und Einschlafen wird zur Herausforderung.

Selbsthypnose

Was mir dann hilft, ist, bewusst an meiner Entspannung zu arbeiten. Eine Technik, die ich während meiner Schwangerschaft kennengelernt habe, ist Selbsthypnose. Sie bringt mich in einen Zustand tiefer Ruhe und hilft mir oft, den Einstieg ins Einschlafen zu finden.


Einschlafmeditationen: Youtube-Playlists

Wenn meine Gedanken jedoch zu laut sind, setze ich auf Einschlafmeditationen folgender Youtube-Kanäle:

Besonders die langen Meditationen mit Affirmationen sind mein Favorit – sie beruhigen mich auf einer bewussten und unbewussten Ebene, und ich habe das Gefühl, dass sie mir langfristig guttun.


Cognitive Shuffling

Wenn auch das nicht klappt, greife ich zur „Cognitive Shuffling“-Methode. Sie ist kinderleicht und unglaublich effektiv: Ich nehme einen Buchstaben und finde so viele Wörter wie möglich, die damit beginnen. Irgendwann wechsele ich zum nächsten Buchstaben. Diese Methode verhindert, dass ich grüble, und simuliert Mini-Träume, die Gehirn und Körper signalisieren: Jetzt ist es sicher, einzuschlafen.

Bewusster Umgang mit meinem Referenzrahmen

Ich habe gelernt, bewusst darauf zu achten, wie ich meine Umwelt wahrnehme und welche Eindrücke ich abspeichere – besonders solche, die mich später zu ungesunden Vergleichen verleiten könnten. Es ist einfach, sich an anderen zu orientieren und die eigene Situation mit der von anderen zu vergleichen. Doch mittlerweile hinterfrage ich genau: Passt das überhaupt zu mir und meinem Umfeld? Sind die Rahmenbedingungen ähnlich oder lege ich ein völlig falsches Maß an? Schnell wird klar, dass ich es bei der Onlinewelt nie einschätzen können werde – also überlege ich nun, ob das auch wirklich zu meiner Situation passt.

Ein Beispiel: Mein Sohn ist ein Jahr alt und ein echter Wirbelwind. Wenn ich auf Instagram ein dreijähriges Kind sehe, das ruhig am Tisch sitzt und bastelt, speichere ich diese Idee inzwischen unbewusst als Möglichkeit, nicht als Erwartung ab. Früher hätte ich vielleicht unbewusst gedacht: „Ach, wenn mein Sohn drei ist, können wir auch so basteln.“ Heute weiß ich, dass er seine eigene Persönlichkeit hat und das vielleicht ganz anders sein wird. Indem ich solche Bilder flexibel abspeichere, nehme ich mir später die Enttäuschung und lasse mehr Raum für das, was zu uns passt.

Rechtzeitige Aktivierung meines Hilfenetzwerks

Ein starkes Hilfenetzwerk ist in schwierigen Zeiten Gold wert. Doch es darf aktiv und rechtzeitig gepflegt werden. Ich habe früher oft gelesen, dass man sich Hilfe suchen soll, wenn man überlastet ist. Klingt logisch, oder? Doch in genau diesen Momenten habe ich mich immer wieder gefragt: Wer oder was könnte mir jetzt eigentlich helfen? Und wer hat so kurzfristig überhaupt Zeit?

Deshalb versuche ich inzwischen, proaktiv und vorbeugend Unterstützung zu organisieren. Ich plane bewusst im Voraus, damit es nur selten zum Akutfall kommt. Zum Beispiel überlege ich schon am Wochenende, wie ich die nächste Woche gestalte und wer mir wann helfen könnte. Das gibt mir das Gefühl, nicht alles alleine stemmen zu müssen, und schenkt mir innere Ruhe und Sicherheit.

Und dann gibt es noch die Menschen, die mir ihre Hilfe mit der Floskel anbieten: „Sag Bescheid, wenn du Hilfe brauchst.“ Früher wusste ich mit diesen Angeboten oft nichts anzufangen. Heute frage ich direkt: „Wann würde es denn bei dir gehen?“ Entweder es ergibt sich etwas Konkretes – oder eben nicht. So bleibe ich handlungsfähig und mache das Beste aus jedem Angebot.

Eisbaden: Der Reset-Knopf für Körper und Seele

Ein ganz konkreter Tipp, der für mich wahre Wunder bewirkt hat: Eisbaden und kalte Duschen. Diese Praxis hat so viele gesundheitliche Vorteile, dass ich dazu bestimmt noch mehr schreiben werde. Aber was mich wirklich jedes Mal überwältigt, ist dieses Gefühl danach: pure Freude, ein wahres Hochgefühl. Und was danach folgt, ist mindestens genauso besonders – eine tiefe, klare Ruhe, fast wie in Shavasana nach dem Yoga. Für mich ist das eine der effektivsten Methoden, in kurzer Zeit Glück und Gelassenheit zu erleben.

Alle Gefühle zulassen statt wegdrücken

Meine persönliche Königsdisziplin? Alle Gefühle zulassen. Und ja, manchmal kommen da richtig harte Brocken hoch. Ich lasse alles da sein und versuche, es einfach durch mich hindurchfließen zu lassen. Was heißt das konkret? Ich atme tief durch und stelle mich dem Gefühl. Ich nehme es wahr und spüre hin, wie es sich anfühlt. Zum Beispiel "da ist eine Enge in meinem Hals". Ich halte es aus, ich atme, ich lasse es dort sein. Ich unterdrücke es nicht. Und meistens verschwindet das Gefühl nach ein paar Atemzügen schon wieder. Diese Fähigkeit, mich dadurch selber zu regulieren ist vielleicht auch meine bisher größte und nachhaltigste Errungenschaft aus der aktuellen Krise.

Stillstand im Außen – Wachstum im Inneren

Manchmal kommt das Leben mit einer Vollbremsung – nichts läuft mehr wie geplant, Pläne zerbrechen, Projekte bleiben liegen, und der Alltag, wie du ihn kanntest, existiert nicht mehr. Es fühlt sich so an, als nehme uns die Krise die Kontrolle. Doch genau in diesen Momenten, wenn das Außen langsam wird, fängt dein Inneres an, in Bewegung zu kommen. Gefühle, die wir sonst vielleicht wegschieben, melden sich lautstark. Erkenntnisse, die wir im hektischen Alltag übersehen, brechen plötzlich durch. Es mag sich zäh und schwer anfühlen, doch genau hier, im Chaos der Emotionen, liegt die Chance für Wachstum. Dort, wo Schmerz und Struggle herrschen, wartet die Chance, dich selbst tiefer zu erkennen, deine Stärke zu finden und aus dem Chaos neue Klarheit zu schöpfen. Denn wenn der Sturm vorüberzieht, wirst du merken: Während das Außen stillstand, hat sich dein Inneres neu geordnet, ist gereift – und vielleicht sogar stärker geworden, als du es dir je vorstellen konntest. Krisen sind keine Endstationen – sie sind der Ort, an dem deine innere Stärke geboren wird.

Mein inneres Team: Unterstützung aus mir selbst

In dieser herausfordernden Zeit habe ich begonnen, mir ein kleines inneres Team zusammenzustellen – zwei imaginäre Begleiter, die mir Halt und Orientierung geben, wenn ich sie brauche. Die erste ist mein inneres Kind, die kleine Rike. Sie erinnert mich daran, auf die Freude und die Leichtigkeit im Leben zu achten. Wenn ich einen Moment zum Durchatmen habe, stelle ich mir vor, wie sie in einem riesigen Raum voller Bastel- und Malsachen sitzt, alles ausprobieren darf und dabei glücklich strahlt. Indem ich mich gedanklich um sie kümmere, bewahre ich einen Teil von mir davor, die kindliche Freude und Leichtigkeit zu verlieren.

Die zweite Person ist die 80-jährige Version von mir selbst – eine weise, zufriedene Rike, die auf ein erfülltes Leben zurückblickt. Die, die diese Krise, aber auch viele weitere Krisen schon gut überstanden hat. Besonders in Momenten der Verzweiflung suche ich Trost und Rat bei ihr. Ich stelle mir vor, wie sie mich in den Arm nimmt, ich mich an sie anlehne und sie mir gut zuredet. Sie tut immer genau das, was ich in dem Moment am meisten brauche. Ihre Worte sind oft voller Weisheit und Perspektive, und sie erinnert mich daran, dass ich stärker bin, als ich es in schwierigen Momenten fühle und dass ich noch Großes vorhabe. Dieses innere Team gibt mir die Kraft, mich selbst von innen heraus zu stärken.

Das Licht am Horizont

Was ich dir am Ende mitgeben möchte, ist Zuversicht. Die Erkenntnis, dass kein Moment für immer bleibt – weder die schwierigen noch die guten. Und genau das ist das Geschenk des Lebens: Veränderung. Es liegt an uns, diese Veränderung anzunehmen und daraus Kraft zu schöpfen. Ich hoffe, dass meine Gedanken dich ermutigen, dein eigenes Licht zu finden, auch wenn es gerade dunkel scheint.

Schwere Zeiten fühlen sich oft endlos an, doch sie bringen etwas mit sich, das in den guten Zeiten oft verborgen bleibt: Tiefe. Eine Tiefe, die uns lehrt, wer wir wirklich sind, was uns trägt und wie wir wachsen können. Ich hoffe, dass du für dich erkennen kannst, dass es in Ordnung ist, schwach zu sein, und dass es genau diese Momente sind, die uns zu einem stärkeren, authentischeren Selbst führen.

Krisen fordern uns heraus, aber sie zeigen uns auch, wozu wir fähig sind. Du hast schon so viel geschafft, auch wenn du das vielleicht gerade nicht siehst. Und du wirst noch so viel mehr schaffen. Nimm dir mit, was dich stärkt, lass los, was dich schwächt, und erinnere dich daran: Jeder kleine Schritt zählt, selbst wenn es nur das Einatmen und Ausatmen im nächsten Moment ist. Du bist auf einem Weg, der zu dir gehört – und das ist mehr als genug.